Heleen

Sie sind fast 60, Oma, oft zu Hause nach einer 37-jährigen Lehrkarriere, und rufen, dass das Leben gefeiert werden sollte. Was tun Sie also? Verbringen Sie die Abende bis 2 Uhr morgens in der Kneipe oder ändern Sie Ihre Prioritäten? Werden Sie Ihr Leben umkrempeln, indem Sie eine weitere Ausbildung absolvieren und dann in die Reisebranche einsteigen?

Ja, genau das wollte ich tun.


Dabei hatte ich natürlich die Vorstellung von makellosen weißen Stränden mit wiegenden Palmen und spannenden Begegnungen im Kopf.

Aber auch die Realität vor Augen, dass man nicht alleine reist, sondern im Dienste der Gruppe steht, die man mit einem Lächeln begleiten muss.

Also, als ich auf die 60 zuging, verspürte ich den starken Wunsch, die Welt des Reisens zu erkunden, diesmal aus einem anderen Blickwinkel als bei den vielen Reisen, die ich selbst unternommen hatte. Ich entdeckte IVOR über das Internet, die eine kurze, aber intensive Ausbildung anboten, um mich auf den Beruf als Reiseleiterin vorzubereiten. Zuerst gab es ein einführendes Aufnahmegespräch. Aufregend! Innerhalb einer Woche erhielt ich die Ergebnisse per E-Mail. Juhuuu, ich durfte mit der Ausbildung beginnen. Puh, die erste Hürde war geschafft. Voller Begeisterung fuhr ich dann jeden Samstag nach Tilburg. Wir hatten eine sehr angenehme Gruppe, in der wir uns gegenseitig anspornen, unterstützen und manchmal auch kritisch hinterfragen konnten. Mein anfängliches ‚Oh, das schaffe ich mit meinen 37 Jahren Lehrerfahrung‘, bekam bald eine berechtigte Delle: Nein, die Gäste sind keine Kinder, denen man manchmal den Finger zeigen muss. Es sind Menschen, denen man lächelnd zu Diensten sein muss! Oh, das war ein Lernmoment, wie wir sie eigentlich ständig hatten. Besonders als ‚Herr Pieterse‘ (der Lehrer) als aufmerksamkeitsheischender, sich beschwerender Gast auftrat. Alles in allem hatten wir viel Spaß. Auch die Praxistage sind eine schöne Erinnerung. Nach der anfänglichen Befürchtung ‚wie soll das alles funktionieren‘, machten wir uns als engagierte Gruppe an die Arbeit, und es wurden zwei wunderbare Tage.


Und dann näherte sich bald der Prüfungstermin. Das bedeutete intensives Lernen. Unsere Gruppen-App wurde mit Fragen, Unsicherheiten und Anfeuerungsrufen überflutet. Zuerst die schriftliche, dann die mündliche Prüfung. Nun, Herr Pieterse, nur zu! Wir sind bereit dafür!

Genau an meinem 60. Geburtstag, am 30. Januar, erhielt ich zu Hause den Umschlag mit dem begehrten Diplom. Juhuuu, ich hatte einen neuen Beruf. Ich bin Reiseleiterin!


Schon vor der Prüfung hatte ich mich unter den Stellenangeboten in der Reisebranche umgesehen. Am 15. Februar durfte ich an einem Bewerbungs-/Auswahltag einer Reiseorganisation teilnehmen und noch am selben Tag wusste ich, dass ich angenommen worden war und als Reiseleiterin auf Auslandsreisen arbeiten konnte. Ich hatte den Eindruck, dass sie gerne mit IVOR-Absolventen zusammenarbeiten. Innerhalb von sechs Monaten war alles erledigt: Ausbildung begonnen, Prüfung bestanden und eine Anstellung gefunden. Donnerwetter, 60 Jahre alt, aber nicht zu alt für einen Karrierewechsel.

Manchmal ist das Leben zu schön, um wahr zu sein. Und ich hoffe, diesen letzten Satz noch sehr lange beibehalten zu können, während meiner Tätigkeit als Reiseleiterin im Ausland.

Heleen

IVOR Kommentar: Heleen ist eine ANVR-zertifizierte Reiseleiterin.

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